Heavy Trip
Belgien, Finnland, Norwegen 2018, Laufzeit: 90 Min., FSK 12
Regie: Jukka Vidgren, Juuso Laatio
Darsteller: Helén Vikstvedt, Pertti Sveholm, Johannes Holopainen
Finnische Metal-Komödie
Eier!
„Heavy Trip“ von Jukka Vidgren und Juuso Laatio
Zwölf Jahre haben sie geprobt – jetzt zieht es die vier Metaller aus dem finnischen Hinterland auf die große Bühne. Nachdem ein norwegischer Konzertveranstalter weitere Impulse setzt, fehlt eigentlich nur noch ein eigener Song und ein Bandname. Während die Blumenverkäuferin Miia dem schüchternen Sänger die Augen verdreht, macht sich im Ort das Gerücht breit vom bevorstehenden ruhmreichen Aufstieg. Auf einmal zollt man den Jungs Respekt. Das Gerücht aber steht noch auf sehr wackligen Füßen.
Wer von dieser Komödie eine nordeuropäische Fortsetzung von „Wayne’s World“ erwartet, wird enttäuscht. Und das ist super: Anders als auf der anderen Seite des Atlantiks, setzt man in dieser Komödie nicht auf heillos pubertären, überdrehten, lauten Klamauk. Nein, in Finnland fahren selbst Metaller eine ruhigere Gangart – zumindest jenseits der Bühne. Und so geben sich die vier Freunde auch ungleich geerdeter als die albernen Overactors aus den USA. Das soll die Fanbase jedoch nicht abschrecken – im Gegenteil! Die finnischen Filmemacher zeichnen liebevoll ironisch das Wesen des Heavy Metal, sprengen auch mal das Klischee, und so ertrinkt hier nicht jede Pointe bloß im Dosenbier. Was nicht heißt, dass es hier nicht auch mal ordentlich wummst.
Die Story erzählt nichts Neues, wird aber vom Humor, dem Drive, den Typen und der guten Besetzung getragen. Zumindest bis ins letzte Drittel, wo sich der Spaß auf einmal nur noch recht bemüht über eine alberne Militärklamotte ins Finale hievt. Am Ende haben die Jungs endlich Eier, der Film aber keine Seele mehr. Das ist schade, aber mit einer angemessenen Dosis Dosenbier gut wegzustecken.
Sympathischer Blastbeat mit fadem Finish.
(Hartmut Ernst)
„Ich wollte die Geschichte dieser Mädchen unbedingt erzählen“
Karin de Miguel Wessendorf über „Kicken wie ein Mädchen“ – Portrait 04/24
Mehr als „Malen-nach-Zahlen-Feminismus“
„Ellbogen“ im Filmpalast – Foyer 04/24
Sichtbarkeit vor und hinter der Leinwand
Das IFFF fordert Gleichberechtigung in der Filmbranche – Festival 04/24
Gegen die Marginalisierung weiblicher Körper
„Notre Corps“ im Filmforum – Foyer 04/24
„Ich mag realistische Komödien lieber“
Josef Hader über „Andrea lässt sich scheiden“ – Roter Teppich 04/24
Show halt
Die Sache mit dem Oscar – Vorspann 04/24
„Paradigmenwechsel im Mensch-Natur-Verhältnis“
Mirjam Leuze zum LaDOC-Werkstattgespräch mit Kamerafrau Magda Kowalcyk („Cow“) – Foyer 03/24
„Kafka empfand für Dora eine große Bewunderung“
Henriette Confurius über „Die Herrlichkeit des Lebens“ – Roter Teppich 03/24
„Alles ist heute deutlich komplizierter geworden“
Julien Hervé über „Oh la la – Wer ahnt denn sowas?“ – Gespräch zum Film 03/24
Schöne Aussichten im Kino
Der Festivalauftakt in Berlin verspricht ein gutes Filmjahr – Vorspann 03/24
Bären für NRW-Filme?
21. NRW-Empfang im Rahmen der 74. Berlinale – Foyer 02/24
Der Junge, dem die Welt gehört
Start: 2.5.2024
Zwischen uns das Leben
Start: 1.5.2024
Bad Director
Start: 9.5.2024
Robot Dreams
Start: 9.5.2024
Das Zimmer der Wunder
Start: 16.5.2024
Nightwatch: Demons Are Forever
Start: 16.5.2024
Furiosa: A Mad Max Saga
Start: 23.5.2024
Mit einem Tiger schlafen
Start: 23.5.2024
Bezeugen, was verboten ist
NRW-Kinopremiere: „Green Border“ von Agnieszka Holland mit Vorgespräch
Golda – Israels Eiserne Lady
Start: 30.5.2024
May December
Start: 30.5.2024
Rechtsextreme Terroranschläge
„Einzeltäter Teil 3: Hanau“ im Filmhaus – Foyer 02/24
Führer und Verführer
Start: 11.7.2024
Love Lies Bleeding
Start: 18.7.2024