Glass
USA 2019, Laufzeit: 129 Min., FSK 16
Regie: M. Night Shyamalan
Darsteller: James McAvoy, Bruce Willis, Samuel L. Jackson
Finale der „Unbreakable“-Trilogie
Superhelden?
„Glass“ von M. Night Shyamalan
Mit „Glass“ erzählt M. Night Shyamalan „Unbreakable“ und „Split“ zu Ende: Der unter dissoziativer Identitätsstörung leidende Mörder Kevin Wendell Crumb (James McAvoy) läuft noch immer frei in Philadelphia herum. Gemeinsam mit seinem Sohn spürt David Dunn (Bruce Willis) ihn auf und sucht das Duell. Wenig später sitzen beide in einer geschlossenen Anstalt ein, wo bereits Elijah Price (Samuel L. Jackson) in der Nachbarzelle wartet. Die drei „Patienten“ sollen fortan von Dr. Ellie Staple (Sarah Paulson) therapiert werden, sprich: ihr Selbstverständnis als Superhelden ausgeredet bekommen.
Das Finale steht vor allem inhaltlich unter Beschuss der Kritik. Und ja, vielleicht ist das alles zu profan und unglaubwürdig. Das war aber auch schon bei „Split“ so. Und im Gegensatz dazu, punktet „Glass“ atmosphärisch und bewegt sich auch mal heraus aus der Trash-Ecke. Shyamalan gelingt dies vor allem mit einer schon provokant ruhigen und bedächtigen Inszenierung. Über weite Strecken entpuppt sich sein Comic-Drama als dialogreiches Kammerspiel. Das birgt Größe, ist irgendwann aber auch ermüdend. Und nachdem McAvoy in „Split“ allerorten für seine Rollen-Jonglage gelobhudelt wurde, wird sein Talent hier selbstzweckhaft überstrapaziert: Ja doch, er kann es! Dadurch geht vermutlich vielen unter, dass Bruce Willis hier erstmals seit „Stirb langsam 4.0“ (2007) den Eindruck erweckt, Lust an einer Rolle zu haben: Er ist tief, tief drin in David Dunn!
Gutes Spiel, mutiges Tempo (und Finale!) – Shyamalan bleibt weiterhin emanzipiert von den großen Studios und erzählt unorthodox. Trotzdem ist „Glass“, wie zuvor schon „Split“, keine Offenbarung. Dafür holpert auch hier einfach zu viel.
(Hartmut Ernst)
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