Die Nordsee von oben
D 2011, Laufzeit: 89 Min., FSK 0
Regie: Silke Schranz, Christian Wüstenberg
>> www.die-nordsee-von-oben.de/
Norddeutsche Heimatkunde
Watt und Platt
„Die Nordsee von oben“ von Silke Schranz und Christian Wüstenberg
Während die britische BBC mit kinoreifen Serienformaten wie „Unser blauer Planet“ immer spektakulärer in die Tiefe der Ozeane eindringt, gehen Silke Schranz und Christian Wüstenberg den umgekehrten Weg: Sie filmen die Nordsee von oben aus dem Hubschrauber. Auf dem neuesten Stand der Kamera-Technik bieten sie einen filmischen Streifzug übers Binnengewässer: Wandernde Inseln, Salzwiesen, Krabbenreuserfischer, Wilhelms-, Cux- und Bremerhaven, Schafe, Container, Watt und Platt. Über die (nicht durchgehend spektakulären) Bilder legte man Musik aus der Dose und einen omnipräsenten, nordisch-schnoddrig gefärbten Off-Kommentar, der gut gelaunt allerlei Wissenswertes erzählt.
Auch wenn die Filmemacher gern die Möglichkeiten modernster Kamera-Technik herausstellen und ihr Werk „Exotischer Heimatfilm“ tauften, darf man hier natürlich keinen „Deep Blue“ oder gar einen „Koyaanisqatsi“ erwarten. Exotisch ist hier eher der Blick von oben als das Gezeigte selbst. Das Bildmaterial ist hübsch, der Wunsch danach, es auf sich wirken zu lassen, verebbt allerdings oftmals am Non-Stop-Kommentar des Sprechers. Insgesamt zeigt der Film zu viel Städte und Menschen und zu wenig Nordsee - der Titel „Norddeutschland“ von oben“ hätte ihm sicherlich besser gestanden.
Andererseits, und das hat dem Film hier und dort bereits Publikumserfolge beschieden, ist hier ein kleines, hübsches Stück Heimatkunde gelungen. Ein schön bebildertes, frech und informativ kommentiertes Lehrstück. Keine Sensation, aber zu Recht ein Publikumsliebling.
(Hartmut Ernst)
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