Kinokalender
Mo Di Mi Do Fr Sa So
30 1 2 3 4 5 6
7 8 9 10 11 12 13

12.606 Beiträge zu
3.829 Filmen im Forum

Fast schon ein Lachen: The Smile
Foto (Ausschnitt): Frank LeBon

Folklore-Crossover

28. Mai 2024

Wundersame Mischungen im Konzert – Unterhaltungsmusik 06/24

Die amerikanische Band Chastity Belt wird mit ihrem Indie-Pop immer verträumter. Auf Englisch formuliert wird eine Schublade draus: Dream Pop machen die vier Frauen auf ihrem neuen, fünften Album „Live Laugh Love“ in Vollendung, aber mit kleinen rockigen Schrammeleien. Erstmals singen auch alle vier Bandmitglieder (3.6., 20 Uhr, Bumann & Sohn). Etran de‘Laïr ist eine nigerianische Band mit Familientradition, die Desert-Blues spielt, wie man ihn auch von Tinariwen, Tamikrest, Mdou Moctar und anderen Touareg-Formationen kennt. Bei ihnen schleicht sich noch der melodiöse Gitarrensound von Mali-Musik ein (7.6., 20 Uhr, Stadtgarten). 

Gibt es eigentlich Radiohead noch? Die Band, die wie kaum eine andere auf dem Zenit des Erfolgs ans Experimentieren ging, hat seit 2016 kein neues Album veröffentlicht. The Smile aber haben gerade ihr zweites Album „Wall of Eyes“ herausgebracht. Das Trio besteht aus den Radioheadern Thom Yorke und Jonny Greenwood sowie Schlagzeuger Tom Skinner und wandelt mit an Einflüssen reicher Musik nicht auf komplett anderen Pfaden als Radiohead, wirkt aber spielerischer – eben mit einem Lächeln. Als Vor-„Band“ gibt es niemand Geringeren als James Holden, der vom Techno längst bei psychedelischem Krautrock mit folkloristischen Elementen gelandet ist (9.6., 20 Uhr, Palladium).

Die katalanische Pianistin und Sängerin Marina Herlop hat sich in ihrer experimentellen Hingabe zur folklorisch-popigen Klangskulptur auf ihrem vierten Album „Nekkuja“ mit wunderlichen Melodien, waghalsigen Rhythmen und ekstatischen Vokalarrangements selbst übertroffen. Live ist ihre Musik als Quartett mit Elektronik, Schlagzeug und mehrstimmigem Gesang zu hören (13.6., 21 Uhr, Philharmonie Köln). Jane‘s Addiction um Perry Farrell und Dave Navarro haben zwischen 1988 und 2010 nur vier Studioalben veröffentlicht, aber den Hard Core-Metal-Glam-Crossover der 90er Jahre eingeläutet und mit Parrells Gründung des Lollapalooza-Festivals maßgeblich befördert. Angeblich kommt ein neues Album mit den Gründungsmitgliedern Eric Avery und Stephen Perkins, die schöne Ballade „True Love“ ist bereits erschienen. Ob Navarro live wieder dabei sein wird, ist fraglich, da er schon bei den letzten Touren wegen seiner Long Covid-Erkrankung ausfallen musste (25.6., 20 Uhr, Carlswerk).

Christian Meyer-Pröpstl

Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen?
Als unabhängiges und kostenloses Medium ohne paywall brauchen wir die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser. Wenn Sie unseren verantwortlichen Journalismus finanziell (einmalig oder monatlich) unterstützen möchten, klicken Sie bitte hier.

Neue Kinofilme

F1 – Der Film

Lesen Sie dazu auch:

Trip-Hop-Pioniere
Massive Attack in Bonn

Für überempfindsame Seelen
Bright Eyes im Carlswerk Victoria

Lässiger Sommer-Blues
Keb‘ Mo‘ in der Kantine

Anruf der Legenden
JD McPherson im Luxor – Musik 05/25

Einstürzende Musikbrücken?
Die 15. Ausgabe von Acht Brücken könnte die letzte sein – Festival 04/25

Die Musikfestivals sprießen
Schon der Frühling ist Festivalzeit – Unterhaltungsmusik 04/25

Salz, Wind und Liebe
Anna B Savage im Bumann & Sohn – Musik 03/25

Altmeister und Jungspunde
Konzerte von und für alle Generationen – Unterhaltungsmusik 03/25

Wärme, Nähe, Authentizität
Noah Derksen in den Hängenden Gärten von Ehrenfeld – Musik 02/25

Klavier statt Karneval
Ein Februar mit guter Musik – Unterhaltungsmusik 02/25

Nicht alle sind supersympathisch
(Kinder-)Geburtstags- und Weihnachtsfeiern on Stage – Unterhaltungsmusik 12/24

Noise, Rap und Migration
Zwischen Bühne und Buchdeckel – Unterhaltungsmusik 11/24

Musik.

HINWEIS