Mit einer Vernissage anlässlich der Passagen 2017, Interior Design Week Köln, eröffnete die Köln International School of Design am Montag, den 16. Januar in der Südstadt die Ausstellung „Two Point Five: Pop Up Hostel“. Die Ausstellung, die die Halle der KISD in ein Hostel verwandelt hat, zeigt die Ergebnisse des gleichnamigen Projekts, das Studierenden der Schule zur Aufgabe gemacht hatte, Räume in der Größe von 2,5 x 2,5 x 2,5 Metern unter Verwendung einfachster Materialien nach Entwürfen national und international anerkannten Architektur- und Designbüros zu realisieren.
Obwohl die Entwurfs- und Bauaufgabe enge Grenzen gesetzt hatte und für die Realisierung der Entwürfe einheitlich die Verwendung preisgünstiger Grobspanplatten als Baumaterial vorgegeben war, sind im Rahmen des semesterfüllenden Projekts insgesamt neun Räume entstanden, die in ihrer äußeren Form, in ihrer Ausstattung und der ihnen zugrundeliegenden Konzeptionen sehr unterschiedlich sind. Während der von Antonio Aricò entworfene Raum „Indian Teepee“ die Form eines Zeltes aufweist und das von Till Könnecker konzipierte Projekt „Guesthouse V1“, das „House of Rights“ von Van Bo Le-Mentzel sowie „Wharite“ von Cheshire die Form eines Hauses mit Satteldach bzw. Mansarddach haben, bestehen die anderen Einheiten des Hostels zumeist aus kubischen Baukörpern mit flachen Dächern.
Die Räume sind nicht in allen Fällen geschlossen. Bei den Projekten „Rising Like a Phoenix from the Ashes“ von Alfredo Häberli, „Wharite“ von Cheshire und „House of Rights“ von Van Bo Le-Mentzel sind die Baukörper in der Mitte oder seitlich aufgeschnitten, so dass sie sich durch Auseinanderschieben oder -klappen zur Halle hin öffnen lassen, bei Bedarf aber auch geschlossen werden können. Geschlossen und offen zugleich ist der Raum „Heimlichtuer“ von Gerd Mies und Sebastian Heilmann, dessen transparente Hülle aus Grobspanholzlamellen besteht. Die Ausführung dieses Baukörpers gestaltet sich, so die Entwurfsverfasser, „dahin gehend, den temporären Lebensraum im ausgewogenem Verhältnis zwischen Transparenz und Geschlossenheit zu zeigen“.
Mit „Pop Out – Pretty Good Privacy“ haben Wolfgang Laubersheimer und Rheinhard Müller einen zusammenfaltbaren Raum geschaffen, an dessen Innenwänden ausklappbares Mobiliar angebracht ist. Das Projekt versteht sich als Gedankenexperiment und stellt den funktionierenden Prototyp einer Wohnung dar, die bei Bedarf „aus der Wand heraus gezogen“ werden kann und Gästen so einen Rückzugsraum bereitstellt.
In Bezug auf die Einrichtung sind sich die Räume ähnlich. Alle Wohneinheiten beinhalten ein Bett oder ein Futon als Schlafplatz für eine oder auch zwei Personen und sind mit Garderoben sowie Ablagen ausgestattet. Manche bieten darüber hinaus auch eine Sitzgelegenheit mit einem Tisch. In „Jason’s Room“ von Malte Wagenfeld, einem Raum, der mit einem Schiebedach ausgerüstet ist, können die Futons, wenn sie nicht gebraucht werden, im Raumboden verstaut werden. Ein explizites Statement zum Thema ökologisch nachhaltiger Gestaltung machte das Projekt „Pfandhaus“ des Agenturen-Netzwerks Yellow Design, das einen Raum mit Wänden aus Mehrwegflaschen konzipierte.
Die neun ausgestellten Räume bilden ein Hostel, das in der Woche der Passagen 2017 und der imm cologne nicht nur zu Ausstellungszwecken dient, sondern außerhalb der Öffnungszeiten der Ausstellung Besuchern aus aller Welt auch als Unterkunft zur Verfügung steht. Das Projekt wird von KISD-Professor Wolfgang Laubersheimer, Sebastian Heilmann und Gerd Mies geleitet.
„Two Point Five: Pop Up Hostel“ | bis 22.1., 14-22 Uhr | KISD – Köln International School of Design, Ubierring 40 | Eintritt frei
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