Kinokalender
Mo Di Mi Do Fr Sa So
2 3 4 5 6 7 8
9 10 11 12 13 14 15

12.606 Beiträge zu
3.829 Filmen im Forum

Kristin Steinsdóttir, Präsidentin des Isländischen Schriftstellerverbandes
Foto: Presse

Islands Literatur ist überall stark

20. Juni 2011

30 Lesungen während der Kinder- und Jugendbuchwochen - Literatur 06/11

In den langen Wintern erzählt man sich Geschichten, dort oben im Nordatlantik. Das war schon vor 1000 Jahren so, die damals entstandenen Sagas halfen der jungen isländischen Nation, sich ihrer selbst zu vergewissern. So wurde die Literatur zu einem unverzichtbaren Bestandteil der isländischen Identität. Entsprechend selbstbewusst präsentieren sich die Nachfahren der Wikinger, deren Heimat in diesem Jahr als Gastland der Frankfurter Buchmesse firmiert.

Das Krimigenre boomt, aber die Kinderliteratur gehört schon seit über 100 Jahren zu den Exportschlagern der Insel. Jetzt präsentieren die SK Stiftung Kultur, die Katholischen Bibliotheken und die Stadtbibliothek in Köln bis zum 3. Juli die „Internationalen Kinder- und Jugendbuchwochen 2011“ unter dem Titel „Sagenhaft!“.

Im Rahmen von 30 Lesungen in Schulen und Bibliotheken stellen sich die aktuellen Stars der Kinderliteratur vor. Zu ihnen gehören etwa Kristin Steinsdóttir, die Präsidentin des Schriftstellerverbandes, oder Gerdur Kristný, deren Jugendroman „Die letzte Nacht des Jahres“ in diesen Tagen im Bloomsbury Verlag in Berlin erscheint.

Seit über zwanzig Jahren reisen Autoren aus aller Welt im Frühjahr nach Köln um ihre Literatur jungen Lesern vorzustellen. Auch diesmal veranstaltet das jfc Medienzentrum eine begleitende Filmreihe im Odeon Kino. Am 3. Juli startet dort etwa die vom ZDF finanzierte deutsch-isländische Produktion „Nonni und Manni – Die Jungen von der Feuerinsel“. Um 11 Uhr startet der mehr als fünfstündige Film-Marathon.

Mit „Nonni“, wie Jón Sveinsson selbst genannt wurde, der die Abenteuerbücher über das Leben der Kinder in Island anhand seiner eigenen Jugenderinnerungen niederschrieb, verbindet Köln eine besondere Beziehung. Denn hier hin war der Isländer 1944 geflüchtet. In den Bombennächten des Zweiten Weltkriegs hatte er im Keller des Franziskus-Hospitals ausgeharrt, wo er 1944 verstarb.

Heute ist sein Grab auf dem Melatenfriedhof eine Pilgerstätte für isländische Literatur-Fans. Zu seinem Leben und seinem Werk, das er auf über 5000 Lesungen rund um den Erdball vorstellte, präsentiert das Dom-Forum eine Ausstellung mit Bildern und Plakaten, die Lust auf seine Bücher und die wildromantische Welt zwischen Meer und Eis macht.

Thomas Linden

Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Als unabhängiges und kostenloses Medium sind wir auf die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser angewiesen. Wenn Sie uns und unsere Arbeit finanziell mit einem freiwilligen Betrag unterstützen möchten, dann erfahren Sie über den nebenstehenden Button mehr.

Neue Kinofilme

Drachenzähmen leicht gemacht

Literatur.

HINWEIS