Köln ist eine laute – man könnte auch freundlich sagen – eine lebendige Stadt. Und doch gibt es hier ungewöhnlich viele Orte absoluter Stille. Monika Schmitz und Britta Schmitz haben in ihrem Buch „111 Kölner Kirchen, die man gesehen haben muss“ einen großen Spaziergang zu einigen der erstaunlichsten Bauwerke dieser Stadt unternommen. Neben den mitunter über 1000 Jahre alten Kirchen werfen sie einen Blick auf architektonische Juwelen der Moderne. Es gibt in Köln nämlich mehr zu entdecken als die Nord-Süd-Fahrt und den Barbarossaplatz. Ein solches Wunder aus Backstein ist etwa Neu St. Alban, direkt im Stadtgarten des Belgischen Viertels gelegen. Oder St. Katharina von Siena im fernen Stadtteil Blumenberg. Eine Kirche, die das Repertoire sakraler Räume komplett auf den Kopf stellt.
Das Buch, in dem Monika Schmitz die kurzen, zupackenden Porträts liefert, während Britta Schmitz mit ihren Fotografien Lust auf Entdeckung der Innenräume macht, erscheint genau zum richtigen Zeitpunkt. Alles ist geschlossen, da lohnt sich eine Exkursion ins heimatliche Unbekannte. Mit dem Besuch der Kulturkirche Ost, dem Gang um St. Franziskus oder der Betrachtung von St. Elisabeth erlebt man neben erstaunlicher Architektur auch den unterschiedlichen Charakter von Stadtteilen wie Ostheim, dem Bilderstöckchen oder Hohenlind. Außerdem erfährt man unzählige Anekdoten. Warum zum Beispiel zu Füßen von Maria im Kapitol immer diese herrlichen Äpfel liegen oder warum in der evangelischen Kartäuserkirche ein üppiger Garten sprießt.
Monika Schmitz / Britta Schmitz (Fotografien): 111 Kölner Kirchen, die man gesehen haben muss | Emons Verlag | 240 S. | 16,95 €
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