Statt an weißen Wänden zu hängen, können Bilder heute auch im Dunkeln leuchten – was sie zeigen, nimmt umso mehr das Zentrum der Wahrnehmung ein, und wer sich darauf einlässt, vergisst langsam, wo er sich befindet. Die erstmals zu sehende 45-minütige multimediale Ausstellung „From Monet to Klimt – Art in Motion“ von Renaissance-Welt im abgedunkelten Barthonia Showroom erzählt ohne Worte von Monet, van Gogh und Klimt, deren rundum auf alle Wände projizierte Gemälde durch digitale Maßnahmen lebendig werden. Ein Clou dabei ist, dass die Projektoren ein abgestimmtes Programm fahren und dabei die lange Seite des Raumes über die Ecke hinweg als eine zusammenhängende breite Leinwand fungiert.
Während zu den Epochen und Stimmungen passende Musik und Toneffekte zu hören sind, werden in den Bildern die beweglichen Elemente – wie der durchs Gras oder übers Wasser gehende Wind, der Regen oder die Passanten – zum Teil in Bewegung versetzt, zum Teil wird tiefer in die Bilder und ihre Einzelteile hineingeschaut oder ihre Entstehungsweise illuminiert. So wird etwa Monets Skizzieren und Malen einer Landschaft im Zeitraffer nachvollzogen, Klimts besondere Formsprache gewürdigt oder van Goghs Beziehung zum Raum. Wie sie lebten und die Welt sahen, hat sich auch in Werkgruppen ausgedrückt, die mit Orten und Lebensperioden verknüpft sind. Auf trotz der technischen Mittel einfühlsame, ausreichend behutsame und vor allem nicht-museale Weise gelingt es, nur unter Verwendung ihrer Gemälde etwas von den inneren und äußeren Welten dieser Maler zu vermitteln. Die Multimedia-Schleife kann jederzeit betreten werden und soll eines Tages weiterreisen.
„From Monet to Klimt – Art in Motion“ | bis 3.7. tägl. 10-19 Uhr | Barthonia Showroom, Vogelsanger Str. 66 | renaissance-welt.com
Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen?
Als unabhängiges und kostenloses Medium ohne paywall brauchen wir die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser. Wenn Sie unseren verantwortlichen Journalismus finanziell (einmalig oder monatlich) unterstützen möchten, klicken Sie bitte hier.
Träume im Haferfeld
Drei Kölner Ausstellungen über Sagen und Fantasien – Galerie 07/25
Geschosse umarmen
Drei Ausstellungen in Köln erweitern das Bewusstsein – Galerie 06/25
Vom Menschen
Thomas Schütte in der Böhm Chapel in Hürth
Für die Unendlichkeit
Drei Kölner Ausstellungen zwischen Zwang und Befreiung – Kunst 05/25
Harter Stoff
Peter Buggenhout in Wuppertal – Kunst 04/25
Unverbindliche Dialoge
Drei Kölner Ausstellungen über Körper und Seele – Galerie 04/25
Im Kielwasser der Quietscheente
„Titanic – Eine immersive Reise“ in Köln – Kunst 03/25
Wege in die Wirklichkeit
„3R“ im KunstWerk Köln e.V. – Kunst 02/25
Modelle für die Zukunft
Walter Pichler und Friedrich Kiesler in Krefeld – Kunst in NRW 02/25
Geister, Feuer, Poesie
Drei mythische Ausstellungen in Köln – Galerie 02/25
Wege aus dem Bild
Drei Kölner Ausstellungen mit bewegten Wesen – Galerie 01/25
„Was ist ,analoger‘ als der menschliche Körper?“
Kuratorin Elke Kania über „Zeit-Bilder.“ im Aachener Kunsthaus NRW Kornelimünster – Interview 01/25
Vom seltsamen Reiz der Oberflächen
Eric Lanz im Museum Morsbroich in Leverkusen – kunst & gut 07/25
Auf der Straße
Drei Vertreter der Street Photography im Museum Ludwig – kunst & gut 06/25
Mit und ohne Menschen
Tata Ronkholz in der Photographischen Sammlung im Mediapark – kunst & gut 05/25
Abgründe des Alltags
„Supermöbel“ im Kölnischen Kunstverein – kunst & gut 04/25
Mehl-Dialoge
„Aurora“ von Fotografin Anja Schlamann im Kunsthaus Rhenania – Kunst 04/25
Comic-Welt hautnah
„Marvel: Die Ausstellung“ im Odysseum – Kunst 03/25
Offenlegung der Tatsachen
„Artist at Work“ im Kolumba – kunst & gut 03/25