Die Tour der Amerikaner Swell ist leider kein Anlass zur Freude. Der Sänger, Gitarrist und Songwriter der minimalistischen Indie-Rock Band mit kontrollierten Ausbrüchen, David Freel, ist vor einem Jahr gestorben. Nun geben die übrigen Gründungsmitglieder ein Abschiedskonzert, bei dem Stücke der ersten vier Alben zu hören sein werden (10.4. 20 Uhr, Gebäude 9).
Auf ihrem Album von 2017 steht: blowing Stuff, Organ surfing, Piano mating, Guitar wanking, Synth loving. Tatsächlich spielen die norwegischen frei-Jazzer Joachim Nordwall und Mats Gustafsson als Duo ungewöhnlich dezent für ihre Verhältnisse und erkunden die Klangmöglichkeiten ihrer Instrumente. Letzterer ist eher von seinen brachialen Projekten Fire! oder The Thing bekannt (11.4. 20 Uhr, Stadtgarten).
Dirk von Lowtzow, bekannt vor allem als Sänger, Gitarrist und Komponist der Hamburger Rockband Tocotronic, hat 2019 sein literarisches Debüt „Aus dem Dachsbau“ veröffentlicht. Nun folgt mit „Ich tauche auf“ ein zweiter, ebenfalls beim Kölner Verlag Kiepenheuer & Witsch erschienener Roman, der sich viel aus den Erfahrungen und Erlebnissen während der Pandemie speist. Der Tagebuchroman erzählt von Ängsten und Hoffnungen, aber auch vom Entstehen des aktuellen Tocotronic-Albums „Nie wieder Krieg“ (mit ziemlicher Punktlandung einen Monat vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine erschienen). Daher wird der Live-Termin nicht nur Lesung, sondern auch Konzert sein: mit Akustikgitarre im Gepäck spielt er eigene Songs der letzten 30 Jahre (13.4. 20 Uhr, Gloria).
Die vielköpfigen kanadischen Doom-Post-Rocker Godspeed you! black emperor klingen auf ihrem letzten Album wieder rockiger. Ob das durch die Wut über den Zustand der Welt ausgelöst ist, wird man vielleicht auf ihrem Konzert erfahren (18.4. 20 Uhr, Kantine). Und dann ist da natürlich noch das c/o-pop Festival. Vom 27.-30.4. findet das Kölner Popfestival statt und feiert sein 20-jähriges Jubiläum. Alterungsprozesse sind indessen nicht zu verzeichnen. Im Gegenteil: Das Festival präsentiert so viele junge Musiker:innen wie nie. Mit dem Ziel, weniger auf große Hauptacts als auf unbekanntere, zum Teil auch regionalere Musiker:innen zu setzen, ist das Festival zur Entdeckermeile künftiger Stars geworden.
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