Kinokalender
Mo Di Mi Do Fr Sa So
25 26 27 28 29 30 31
1 2 3 4 5 6 7

12.554 Beiträge zu
3.784 Filmen im Forum

Im Halbschatten des Ruhms: Neneh Cherry
Foto: Wolfgang Tillmans

Mütter und Mothers

31. Januar 2019

Junge Mütter, männliche Mütter und Großmütter – Unterhaltungsmusik 02/19

Hinter Mothers steckt vor allem die Sängerin und Gitarristin Kristine Leschper, die Mothers als Soloprojekt gestartet hat. Im Herbst 2018 erschien das zweite, dreiseitige Doppel- Album „Render Another Ugly Method“ ihrer Band. Mit Stücken wie der siebenminütigen Single „Pink“ erinnern Mothers stark an den frickeligen, sich an leichten Disharmonien abarbeitenden Indie Rock amerikanischer Bands (14.2., 20 Uhr, MTC). Habib Koité war vor einigen Jahren bereits in der Philharmonie zu Gast. Er kommt aus Mali und seine Musik steht sowohl mit seinem weichen Gitarrenspiel als auch dem sehr melodischen Gesang für diejenige Musik seines Landes, die auch von Kollegen wie Bassekou Kouyaté, auf dessen neuem Album „Miri“ er zu hören ist, repräsentiert wird. Bei sehr, sehr vielen Menschen ist er – wenn auch unbewusst – ins Gehör gedrungen, weil sein Song „Din Din Wo“ auf dem Betriebssystem Windows Vista vorinstalliert war. Inzwischen kennt man den Namen, der auch ganze Konzertsäle füllt (16.2., 20 Uhr, Kölner Philharmonie).

Die dreifache Mutter (und inzwischen sogar Oma) Neneh Cherry, Stieftochter des Jazzmusikers Don Cherry und Halbschwester von Eagle-Eye Cherry, hat schon in den frühen 80er Jahren mit Bands wie Rip Rig & Panic oder den New Age Steppers Credibility gesammelt, weltweit bekannt wurde sie ab 1988 mit ihren Hits „Buffalo Stance“, „Manchild“ oder „7 Seconds“. Seither hat sie immer wieder erfolgreich Musik veröffentlicht, mit ihrer anspruchsvollen Mischung aus Downbeat, Jazz, Soul, Reggae bzw. Dub mit gesellschaftspolitischen, eher düsteren Texten, hat sie aber keine Begierden mehr in Richtung Charts (19.2., 20 Uhr, Carlswerk Victoria). Jetzt auf Deutsch: Es gibt diese schöne Geschichte über Mutter, deren Texte, aber auch Bandname oft gepriesen wird, dass letzterer eigentlich ein Missverständnis war: Butter sollte die Band heißen, aber alle haben immer nur Mutter verstanden. Kein Wunder, mag man entgegnen, bei dem Krach! Mutter machen seit über 30 Jahren unbeirrt Noiserock. Ruhige Passagen finden zwar immer häufiger in die Musik, und die Texte von Sänger Max Müller sind von ausgesuchter, wenn auch ungewohnter Lyrik. Den mächtigen Sound beherrschen sie aber nach all den Jahren immer noch (22.2., 21 Uhr, King Georg).

Christian Meyer-Pröpstl

Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Als unabhängiges und kostenloses Medium sind wir auf die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser angewiesen. Wenn Sie uns und unsere Arbeit finanziell mit einem freiwilligen Betrag unterstützen möchten, dann erfahren Sie über den nebenstehenden Button mehr.

Neue Kinofilme

Chantal im Märchenland

Lesen Sie dazu auch:

Geschichtsträchtige Konzerte
Wandelbare Ikonen und perfekte Coverbands – Unterhaltungsmusik 04/24

Emotionale Verausgabung
Lauren Ruth Ward im mtc

Anatolisch-niederländische Rockparty
Altın Gün in Köln

Kleinode mit eingängigen Melodien
Danny Dziuk mit Trio in Köln

Blickwechsel in der Musikgeschichte
Drei Spezialisten der Alten Musik in der Kölner Philharmonie – Klassik am Rhein 03/24

Von Zähnen und Schwänen
Schwergewichtige Sounds und debiler Humor – Unterhaltungsmusik 03/24

Bratschen im Fokus
„Violas Go Wild“ in der Kölner Philharmonie – Musik 02/24

Musik mit und ohne Verkleidung
Trotz Karneval ist Platz für Konzerte in Köln – Unterhaltungsmusik 02/24

Mit zwei Krachern ins neue Jahr
Jesse Davis Quartet und European All Stars in Köln – Improvisierte Musik in NRW 01/24

Abenteuerliche Installation
„Die Soldaten“ in der Kölner Philharmonie – Klassik am Rhein 01/24

Wann durchstarten, wann aufhören?
Der Konzert-Januar läuft sich nur langsam warm – Unterhaltungsmusik 01/24

„Herrliche Resonantz“
Avi Avital in der Kölner Philharmonie – Klassik am Rhein 12/23

Musik.

Hier erscheint die Aufforderung!