Man könnte für spannende Unterhaltung danken, bietet die Stadtwerke-
Affäre doch unerwartete Wendungen und viele DarstellerInnen. Bekanntlich
sollte SPD-Mann Martin Börschel ohne Ausschreibung hauptamtlicher
Leiter der Stadtwerke werden. OB Henriette Reker sprach ein
Machtwort dagegen, Verantwortliche in diversen Parteien bangten bald
um ihre Posten auch wegen innerparteilicher Kritik. Dann wurde der Verdacht
laut, Reker habe früher als zugegeben von der Einsetzung Börschels
gewusst. Die von CDU, Grünen und FDP geplante Einsetzung Rekers als
Aufsichtsratsvorsitzende der Stadtwerke wurde daraufhin namentlich von
der Linken kritisiert als neuerlich überstürzt und undurchsichtig. Das Ganze
findet schier kein Ende. Nun schalten sich endlich die BürgerInnen ein.
Die Initiative „Köln kann auch anders“, gegründet 2009 als Reaktion auf
den Einsturz des Stadtarchivs, sammelt Unterschriften, um die Angelegenheit
in den Stadtrat zu bringen. Bis Ende August sollen die nötigen 8000
Unterschriften beisammen sein. Es bleibt also spannend. Mal sehen, wer
das Schlusskapitel schreibt.
Um die späten Kapitel einer Geschichte dreht es sich sozusagen auch im
Monatsthema EWIG JUNG. Wir fragen, was es braucht, um in vertrauten
vier Wänden alt zu werden und was passiert, wenn es ohne Hilfe nicht
mehr geht. Der Gerontologe ANDREA TETI erklärt im Interview, worauf
beim Wohnungsumbau im Alter zu achten ist und welche politischen
Maßnahmen für altersgerechten Wohnraum wünschenswert sind.
Ersan Mondtag inszeniert am Schauspiel Köln Sibylle Bergs WONDERLAND
AVE. über die Herrschaft der Roboter über die Menschen. Hans-Christoph
Zimmermann erlebt eine bitterböse und bildgewaltige Dystopie und hält
fest: ein großer Wurf. In der Orangerie stehen TOMASSO TESSITORI und
LARA PIETJOU in Heiner Müllers „Hamletmaschine“ auf der Bühne. Zusammen
mit dem Bildenden Künstler CHRISTIAN KEINSTAR sprechen sie
vorab über Theater zwischen Hoffnung und Desillusionierung und den Untergang
des Abendlandes.
Im Max Ernst Museum in Brühl inszeniert der aus Texas stammende Theaterkünstler
ROBERT WILSON eigene Arbeiten, Theaterrequisiten und
Werke aus seiner Privatsammlung als Gesamtkunstwerk in Anlehnung an
Max Ernst und den Surrealismus. Thomas Hirsch entdeckt eine Ausstellung
zwischen Fülle und Verzicht, die spielerisch Staunen lehrt.
Choice of choices ist Samuel Maoz’ tragikomischer Antikriegsfilm FOXTROT.
Die Geschichte um eine Familie, deren Sohn beim israelischen Militär
dient, begeistert die Filmkritik, wurde politisch jedoch kontrovers
diskutiert. Die Schauspielerin MALA EMDE spielt die weibliche Hauptrolle
in Hans Weingartners Roadmovie „303“. Vor dem Kinostart spricht sie mit
uns im Online-Interview über gelernte und improvisierte Dialoge und darüber,
was sie an historischen und an aktuellen Stoffen gleichermaßen
fasziniert.
Ab jetzt überall, wo es choices gibt. Hier geht's zum E-Paper.
Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Als unabhängiges und kostenloses Medium sind wir auf die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser angewiesen. Wenn Sie uns und unsere Arbeit finanziell mit einem freiwilligen Betrag unterstützen möchten, dann erfahren Sie über den nebenstehenden Button mehr.
choices 08/18
THEMA: Fair handeln
choices 04/18
THEMA: Bienenglück
choices 10/17
THEMA: Kinderseelen
choices 03/17
THEMA: Fremdkörper
choices 08/16
THEMA: Gleichheit
choices 07/16
THEMA: Freiheit
choices 05/16
THEMA: Angsthase
choices 04/16
THEMA: Wasserschaden
choices 03/16
THEMA: Frauenleben
choices 12/15
THEMA: Ungläubig
choices 11/15
THEMA: Gemeinwohl
choices 07/15
THEMA: Veganes Leben
Kleinteilige Tonalität
Das Festival „Acht Brücken“ erforscht die Zwischentöne – Festival 04/24
Der Tod sind wir
Die Filmstarts der Woche
Berührungsängste verboten
„Memory is not only past“ in der ADKDW – Kunst 04/24
In alter Blüte
Internationales Line-up beim Kunst!Rasen Bonn 2024 – Festival 04/24
Wiederentdeckt
Werke von Amerikas erster schwarzer Klassikerin in Essen – Klassik an der Ruhr 04/24
Die Seele geraubt
„Hello Dolly“ am Gelsenkirchener MiR – Musical in NRW 04/24
„Ich wollte die Geschichte dieser Mädchen unbedingt erzählen“
Karin de Miguel Wessendorf über „Kicken wie ein Mädchen“ – Portrait 04/24
Zwangloses Genießen?
Vortrag „Die post-ödipale Gesellschaft“ im Raum für Alle – Spezial 04/24
Das Unsichtbare sichtbar machen
Choreographin Yoshie Shibahara ahnt das Ende nahen – Tanz in NRW 04/24
Mut zur Neugier
„Temptation“ in den Ehrenfeldstudios – Theater am Rhein 04/24
Vom Arbeiterkind zum Autor
Martin Becker liest im Literaturhaus aus „Die Arbeiter“ – Lesung 04/24
Zauber der Großstadt
Nevin Aladağ im Max Ernst Museum Brühl des LVR – kunst & gut 04/24
Wege aus der Endzeitschleife
„Loop“ von Spiegelberg in der Orangerie – Theater am Rhein 04/24