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Lothar Segeler mit den Tongestaltern Arno Wilms, Frank Kruse und Matthias Lempert
Foto: Frank Brenner

Tonpreisträgerfilm im Off-Broadway

22. Dezember 2011

1. Filmpreis für Tongestaltung im Rahmen des Forum für Schnitt und Montagekunst – Foyer 01/12

Montag, 28. November: Filmplus gilt im elften Jahr seines Bestehens längst als etabliertes Festival für eine eher im Stillen arbeitende Berufsgattung, die Editoren. Thematisch eng verwandt ist die Arbeit der Tonmeister und Sounddesigner, ohne die jeder Film nur ein Stummfilm wäre und über deren Werk sich ein Zuschauer nur in den seltensten Fällen Gedanken macht. Deswegen rief Lothar Segeler, Geschäftsführer des Kölner Film- und TV-Tonstudios „SoundVision“, das „Forum für Tongestaltung“ ins Leben, das mit Filmplus kooperierte und am Abend gemeinsam mit den Schnittpreisen im Ludwigsforum auch den „1. Filmpreis für Tongestaltung“ verlieh. Dieser ging an das Team von Tom Tykwers Film „Drei“, den Set-Tonmeister Arno Wilms, den Sounddesigner Frank Kruse und den Mischtonmeister Matthias Lempert. Die drei Tonfachmänner standen Lothar Segeler nach der Projektion des Siegerfilms schon am Nachmittag im OFF-Broadway Rede und Antwort.

Arno Wilms beklagte insbesondere die Eigenart von Hauptdarsteller Sebastian Schipper, speziell in emotionalen Momenten seine Dialoge eher zu hauchen als zu sprechen. Das machte Nachsynchronisationen unumgänglich, da die Umgebungsgeräusche in diesen On-Location-Aufnahmen die Sprache schlichtweg unhörbar machten. Matthias Lempert attestierte, dass Tykwer „unglaublich am O-Ton hängt, für den sind Nachsynchronisationen immer nur der letzte Notnagel“. Deswegen kam es ihm als Mischtonmeister zu, trotzdem so viel wie möglich von den Originalaufnahmen in den fertigen Film zu retten. Das Dreier-Tonteam bestreitet nun schon seit Jahren mit Tykwer Film um Film, da der Regisseur gerne auf bewährte Mitarbeiter zurückgreift. Für Frank Kruse ist es auch unverständlich, warum „manche Regisseure ihren Kameramann ein Jahr vor Drehbeginn suchen, ihren Tongestalter allerdings erst sechs Wochen vor der Mischung“. Bei Tykwer bekommen Kruse und seine Kollegen schon ein halbes Jahr vor Drehbeginn einen ersten Drehbuchentwurf und können ab dann ihre Ideen dazu einbringen, nicht notwendigerweise nur auf die Tongestaltung bezogen.

Frank Brenner

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