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Das Leben und nichts anderes

28. August 2023

Französische Filmtage in Bonn und Köln – Festival 08/23



Dramatische Familiengeschichten, preisgekrönte Dokumentationen und vergangene Liebe - am 23.8. wurden die Französischen Filmtage in Bonn und Köln eröffnet. Eine Woche lang werden in Kooperation mit dem „Institut Français“ zwölf französische Filme in der Neuen Filmbühne Bonn-Beuel und im Odeon Köln im Original mit deutschen Untertiteln gezeigt, viele Filme davon sogar vor dem offiziellen deutschen Kinostart. choices stiftet den mit 1.000 Euro dotierten Publikumspreis. Feierlich eröffnet wurden die Filmtage mit Begrüßungsworten des Leiters der Neuen Filmbühne, Jürgen Lütz, der auch anschließend das Programm vorstellte. Der offizielle Abschlussfilm wird, im Gegensatz zu den vorherigen Jahren, bereits am Dienstag, dem 29.8, und damit am vorletzten Tag gezeigt. Schließen werden die Filmtage am Mittwoch, dem 30.8. mit einem Klassiker des französischen Films: „Le grand bleu“ („Im Rausch der Tiefe“) aus dem Jahr 1988.

Der Saal in Bonn war trotz, oder vielleicht gerade wegen des guten Wetters, ungefähr zur Hälfte gefüllt. „An sich würden wir die Filmtage lieber im Herbst machen, bei dem guten Wetter jetzt sind die Menschen lieber draußen als ins Kino zu gehen. Aber auf Grund der verschiedenen Filmstarts [von neuen Filmen in den nächsten Wochen] geht das leider nicht“, so Jürgen Lütz. Nach den Begrüßungsworten führte Sarah Lockie, Kulturreferentin vom Institut Français, in den in den Eröffnungsfilm „Arrêt avec tes mensonges“ („Hör auf zu lügen“) von Olivier Peyon ein. Der Regisseur, der bereits viele Kurzfilme gedreht hat, ist dafür bekannt, dass bei seinen Geschichten „immer der Mensch im Mittelpunkt steht“.

So ist auch dieser Film eine emotionale Reise zu den Gefühlen der Jugendzeit und der ersten großen Liebe. Basierend auf dem gleichnamigen autobiographischen Roman des französischen Schriftstellers Philippe Besson, erzählt er die Geschichte eines Autors, der auf Grund einer Lebenskrise nach langer Zeit wieder in die Provinz seines Heimatdorfes Cognac zurückkehrt. Dort wird die Hauptfigur mit den Erinnerungen an seine erste große Liebe, Thomas, konfrontiert. Der Film schafft es, die Entwicklung der jungen Liebe Mitte der 80er Jahre und die Erlebnisse der heutigen Zeit geschickt miteinander zu verbinden.

Das Publikum kann direkt nach jedem Film diesen auf kleinen Stimmzetteln bewerten. So wird am Ende der Filmtage ein Stimmungsbild aller Filme eingefangen und ein Gewinnerfilm für den 'choices-Publikumspreis' ermittelt. Die Stimmung nach dem Film war gut, die Gäste wurden zu (typisch französischen) Käsestangen und Wein vor dem Kino eingeladen, wo noch einmal der Film gemeinsam rekapituliert werden konnte. „Der Film war sehr berührend. Es ist toll, auch Filme in der Muttersprache zu hören und zu sehen“, fasste Sarah Lockie ihre Eindrücke des Films zusammen.'

Organisiert und finanziert werden die Filmtage aus eigenen Mitteln mit Kommunikationshilfen durch das Institut Français. So wird trotz des engen finanziellen Rahmens ein abwechslungsreiches und ansprechendes Programm kreiert. „Ich freue mich, dass es jetzt anfängt, die Auswahl ist sehr gut. [Das Festival] will mit verschiedenen, wichtigen Themen zum Nachdenken anregen.“, so der Leiter des Institut Français, Dr. Matthieu Osmont.  Die gezeigten Filme handeln von großen und kleinen Lebensfragen, aktuellen und altbekannten Problemen sowie vielschichtigen persönliche Beziehungen.

Und was ist das Besondere an den Filmtagen? „Die Menschen sind angehalten, neugierig zu sein.“, so Jürgen Lütz.  Durch die große Bandbreite hat man die Möglichkeit, Filme zu erleben, die vielleicht auf den ersten Blick nicht dem eigenen Horizont entsprechen.

Lilly Böll

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