Weiter als der Mond
Niederlande/ Belgien/ Deutschland 2004, Laufzeit: 99 Min.
Regie: Stijn Coninx
Darsteller: Johanna ter Steege, Huub Stapel, Neeltje de Vree, Nyk Runia, Yannic Pieters, Julia van Litsenburg, Isabel Leur, Anneke Blok
Als am 20. Juli 1969 die ersten Menschen den Mond betraten, ist ein neues Zeitalter der Menschheitsgeschichte angebrochen. Jenes Bahn brechende Ereignis sorgte nicht nur für einen sprunghaften Anstieg der Verkaufszahlen von Fernsehgeräten weltweit, es spaltete auch die Menschen hinsichtlich ihrer ethischen Wertvorstellungen und trug darüber hinaus auch ein wenig dazu bei, dass die Kirche ihre breite Basis an eine technologiebegeisterte neue Generation verlor. Stijn Coninx und seine Drehbuchautorin Jacqueline Epskamp haben jenen schicksalhaften Tag und die Wochen davor als Bezugsrahmen für ihre herzerwärmend gespielte und liebevoll durchdachte Familiengeschichte genutzt."Weiter als der Mond" als 'simplen' Kinderfilm zu begreifen, ist deswegen viel zu eng gedacht. Denn obwohl Stijn Coninx' Film mit der charismatischen und überaus talentierten Neeltje de Vree ein Kind als Protagonistin vorzuweisen hat, erzählt er dennoch eine menschlich anrührende, aber keinesfalls sentimentale Familiengeschichte vor historischem Hintergrund. In überaus poetischen Momenten schildert er die Erlebniswelt der kleinen Caro, die sich hinter einem Kruzifix in ihrem Zimmer einen kleinen, versteckten Schrein eingerichtet hat. Als zutiefst gläubiges Kind kann Caro gar nicht verstehen, dass Menschen durch den Himmel fliegen, weil doch dort Gott und die Toten wohnen. Von den Erwachsenen wird das Mädchen diesbezüglich allerdings weitgehend im Stich gelassen. Auch die schwierigen Szenen, die die Alkoholsucht ihres Vaters thematisieren, sind den Filmemachern hervorragend gelungen. Huub Stapel, einer der seit Jahrzehnten erfolgreichsten und vielseitigsten holländischen Schauspieler, wächst in dieser Rolle, in der man ihn kaum wieder erkennt, einmal mehr über sich hinaus. So entsteht in "Weiter als der Mond" auf geradezu spielerische Weise eine Mischung aus genau beobachteter Zeitgeschichte und anspruchsvollem Familiendrama. Ein großartiges Kinoerlebnis.
(Frank Brenner)
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