Playa del futuro
Deutschland 2004, Laufzeit: 94 Min., FSK 0
Regie: Peter Lichtefeld
Darsteller: Peter Lohmeyer, Nina Petri, Outi Mäenpää, Oliver Marlo, Kati Outinen, Kari Väänänen, Hilmi Sözer
Wie schon in seinem Debütfilm "Zugvögel...einmal nach Inari" bleibt Peter Lichtefeld, der in den letzten Jahren fürs Fernsehen gearbeitet hat, seinem lakonisch-durchdachten Stil auch hier treu. Peter Lohmeyer in der Rolle des Jan kann erneut als sympathischer Mann von nebenan überzeugen, der in seiner Makellosigkeit fast schon zu gut für diese Welt scheint: Jan hinterfragt in keiner Minute die Großzügigkeit des Angebotes seines alten Freundes Rudi, nur um kurz darauf feststellen zu müssen, dass die Kneipe wegen Steuerhinterziehung kurz vor der Zwangsschließung steht. Auch als er nach Andalusien aufbricht, um Rudi zur Rede zu stellen, bleibt er stets liebenswürdig und freundlich. Unterstützt wird Lohmeyer in seiner Paraderolle von der finnischen Aki-Kaurismäki-Mimin Outi Mäenpää und einigen sehr gut besetzten Charakterdarstellern. Vor allen Dingen Miklos Königer als in Playa del Futuro gestrandeter, ungarischer Seemann sei an dieser Stelle erwähnt, da allein sein stoischer Gesichtsausdruck so mancher Szene spielerisch Leben einhaucht. Lichtefeld könnte man vorwerfen, dass einige seiner Ideen allzu filmisch sind und einen etwas zu konstruierten Eindruck erwecken. Doch das übersieht man gern, denn es gelingt dem Regisseur auch in seinem zweiten Spielfilm, seine Charaktere überzeugend Gestalt annehmen zu lassen und den Zuschauer mit den fantastischen Landschaftsaufnahmen seines talentierten Kameramanns Stefan Wachner in den Bann zu ziehen. Darüber hinaus kann man es nur begrüßen, dass man mittlerweile auch in Deutschland den Mut hat, multikulturelle Filme zu drehen, in denen Schauspieler verschiedener Nationen in ihrer Muttersprache sprechen dürfen und somit die Vielfältigkeit eines wachsenden Europas spielerisch verdeutlicht wird. Peter Lichtefeld führt damit die von Fatih Akin ("Gegen die Wand") und Hannes Stöhr ("One Day in Europe") massentauglich gemachte Idee auf liebenswerte und durchaus gelungene Weise fort.
(Frank Brenner)
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