
Moneyboys
Frankreich, Österreich, Belgien, Taiwan 2020, Laufzeit: 118 Min., FSK 12
Regie: C.B. Yi
Darsteller: Kai Ko, Zeng Meihuizi, Bai Yufan
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Drama in kunstvollen Bildern
Escorts in Love
„Moneyboys” von C.B. Yi
Im queeren Cinema der letzten 40 Jahre hat es immer wieder spannende Geschichten über junge Männer gegeben, die sich gegen Geld an andere Männer verkaufen. Auch die Liebe spielt oft auf ungünstige Weise in diese Konstellation hinein und bringt dann die gewohnten Abläufe gehörig ins Wanken. Eines der schönsten und gelungensten Beispiele hierfür ist sicherlich Gus Van Sants „My Private Idaho“ mit den damaligen Jungstars River Phoenix und Keanu Reeves in den Hauptrollen. Aber auch John Schlesingers Klassiker „Asphalt-Cowboy“ oder Gregg Arakis „Mysterious Skin – Unter die Haut“ fallen ebenfalls in dieses Subgenre. Nun hat der österreichische Filmemacher C.B. Yi, der chinesische Wurzeln hat, mit seinem Langfilmdebüt „Moneyboys“ nachgelegt und erzählt darin die Coming-of-Age-Geschichte eines jungen Mannes, der aus der Provinz in die Großstadt zieht, um dort als Stricher seinen Lebensunterhalt zu verdienen.
Fei (Kai Ko) ist ein äußerst hübscher Mann, der in der Szene schnell Erfolge feiern kann. Nach einer kurzen Rückkehr in sein Heimatdorf kommt es zum Zerwürfnis mit seiner Familie, die zwar gerne seine finanzielle Unterstützung annimmt, seine Homosexualität aber nicht im mindesten tolerieren möchte. Kurze Zeit später taucht in Taipeh auch Long (Yufan Bai) auf, ein Freund Feis aus Kindertagen, der nun dort in dessen Fußstapfen treten möchte. Obwohl Long ganz offensichtlich in Fei verliebt ist, blockt dieser ab, zumal er sich nicht dasselbe Schicksal für seinen Freund wünscht. Und dann taucht auch noch Xiaolai (JC Lin) wieder auf, Feis erste Liebe und ein Krüppel, seit er vor einigen Jahren bei einer Auseinandersetzung für Fei Stellung bezogen hat.
„Moneyboys“ ist insbesondere deswegen spannend, weil er die Unterschiede zwischen ländlichem und urbanem Leben in China gegenüberstellt und einen Blick auf die männliche Prostitution in Taiwan wirft, die dort noch illegal ist und weitegehend im Privaten stattfindet. Gemeinsam mit seinem Kameramann Jean-Louis Vialard setzt Yi einen deutlichen Schwerpunkt auf fein arrangierte Bildkompositionen und kunstvolle Plansequenzen. Gleichzeitig braucht man als Zuschauer für diese Inszenierungsform aber auch eine gewisse Aufgeschlossenheit, da es etliche meditativ-ruhige Einstellungen gibt, in denen kaum etwas gesprochen wird, wenig passiert und das Publikum dazu eingeladen ist, in diese schön arrangierten Bilder einzutauchen. Für aufgeschlossene Zuschauer, die nicht allzu sehr auf das Schnittgewitter großer Hollywood-Mainstreamproduktionen geeicht sind, durchaus eine Entdeckung.
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