Gegen jeden Zweifel
USA 2009, Laufzeit: 105 Min., FSK 12
Regie: Peter Hyams
Darsteller: Jesse Metcalfe, Amber Tamblyn, Michael Douglas, Joel David Moore, Orlando Jones, Lawrence Beron, Sewell Whitney, David Jensen
Mark Hunter ist der Bezirksstaatsanwalt mit der höchsten Siegesquote und damit sicherer Kandidat für den nächsten Gouverneursposten. Der junge Journalist C.J. weiß, dass Hunter Beweismaterial fälscht, und möchte ihn im Selbstversuch auf frischer Tat bloßstellen.
Aalglatt ist genau das Wort, das einem auf der Zunge liegt, wenn man Michael Douglas in seiner Rolle als Bezirksstaatsanwalt Mark Hunter in „Gegen jeden Zweifel“ das erste Mal auf der Leinwand sieht. Und auch C.J. Nicholas (Jesse Metcalfe) hält den versierten Showman im Gerichtssaal genau für das: aalglatt. Er glaubt gar, dass Hunter Beweise manipuliert, damit ihm Verurteilungen von Mördern auch in reinen Indizienprozessen spielerisch gelingen und er sich damit Pluspunkte für die anstehende Gouverneurswahl einbringen kann. Doch Nicholas' Chefredakteur sieht für dessen Anschuldigungen nicht genügend Beweise gegeben. Außerdem werden ihm von höherer Hand die Mittel für investigativen Journalismus gestrichen. Deswegen setzt C.J. alles aufs Spiel: Bei einem ungeklärten Mordfall lenkt er die Anschuldigungen absichtlich auf sich selbst, um am Ende klarstellen zu können, dass Hunter den zur Verurteilung nötigen Beweis gefälscht hat. Der Plan geht auf. C.J. wird verhaftet und angeklagt. Und tatsächlich: Da es in dem Fall nur Indizien geben kann – C.J. ist ja nicht der Mörder – fälscht der Staatsanwalt die Beweise, die er während der Verhandlung vorbringt. Doch dann verschwindet der vermeintlich sicher aufbewahrte Beweis für C.J.s Unschuld. Nicht nur C.J., sondern auch seine Freundin Ella (Amber Tamblyn), ironischerweise die Assistentin des Staatsanwalts, geraten bei dieser waghalsigen Aktion in Lebensgefahr.
Wem die Geschichte sonderbar bekannt vorkommt, der hat wohl Fritz Langs Originalversion des Stoffes, den 1956 gedrehten Film „Jenseits allen Zweifels“ schon mal gesehen. Das könnte einem ein Stückweit den Spaß an diesem straff inszenierten Gerichts- und Actionthriller verderben, denn die trickreichen Wendungen in der Handlung sind dann natürlich nicht mehr sonderlich überraschend. Zudem fallen einem dann vielleicht die Unzulänglichkeiten in einigen Actionszenen auf, die einem Hollywoodfilm in dieser Größenordnung nicht besonders gut zu Gesicht stehen. Wer über solche Mankos hinwegsehen kann, eine Story nicht in all ihren Details auf ihre Glaubwürdigkeit abklopfen muss und im Kino einfach anderthalb Stunden lang kurzweilig unterhalten werden möchte, dem sei auch das Remake als passabler Zeitvertreib empfohlen. „Gegen jeden Zweifel“ ist Popcornkino mit dem gewissen Etwas. Insbesondere Michael Douglas kann in der Rolle des schmierigen Bezirksstaatsanwalts einmal mehr sämtliche Register seines Talents ziehen. Seit seiner Oscar-gekrönten Darstellung des schmierigen Spekulanten in „Wall Street“ hat man ihn in keiner so unsympathischen Rolle mehr erlebt. Von besagtem Oliver-Stone-Klassiker steht uns übrigens schon in wenigen Wochen die im Abstand von über 20 Jahren gedrehte Fortsetzung an, die Stone abermals inszenierte und in der Douglas erneut als Gordon Gekko zu sehen sein wird. Dass der Mann sich mal nicht sein Strahlemann-Image verspielt
(Frank Brenner)
Doppelter Einsatz für „Afrika“
Spendenaufruf des Afrika Film Festivals – Festival 05/24
„Wir erlebten ein Laboratorium für ein anderes Miteinander“
Carmen Eckhardt über „Lützerath – Gemeinsam für ein gutes Leben“ – Portrait 05/24
Prominente Drehorte
Der Verein Köln im Film zeigt in Köln gedrehte Spielfilme – Festival 05/24
Ernster Mai
Der Frühling schwemmt viele Dokumentarfilme ins Kino – Vorspann 05/24
Wenn Kino Schule macht
Die Reihe Filmgeschichte(n) spürt Schulgeschichten auf – Festival 05/24
„Ich wollte die Geschichte dieser Mädchen unbedingt erzählen“
Karin de Miguel Wessendorf über „Kicken wie ein Mädchen“ – Portrait 04/24
Mehr als „Malen-nach-Zahlen-Feminismus“
„Ellbogen“ im Filmpalast – Foyer 04/24
Sichtbarkeit vor und hinter der Leinwand
Das IFFF fordert Gleichberechtigung in der Filmbranche – Festival 04/24
Gegen die Marginalisierung weiblicher Körper
„Notre Corps“ im Filmforum – Foyer 04/24
Show halt
Die Sache mit dem Oscar – Vorspann 04/24
„Ich mag realistische Komödien lieber“
Josef Hader über „Andrea lässt sich scheiden“ – Roter Teppich 04/24
„Paradigmenwechsel im Mensch-Natur-Verhältnis“
Mirjam Leuze zum LaDOC-Werkstattgespräch mit Kamerafrau Magda Kowalcyk („Cow“) – Foyer 03/24
Schöne Aussichten im Kino
Der Festivalauftakt in Berlin verspricht ein gutes Filmjahr – Vorspann 03/24
„Alles ist heute deutlich komplizierter geworden“
Julien Hervé über „Oh la la – Wer ahnt denn sowas?“ – Gespräch zum Film 03/24
„Kafka empfand für Dora eine große Bewunderung“
Henriette Confurius über „Die Herrlichkeit des Lebens“ – Roter Teppich 03/24
Bären für NRW-Filme?
21. NRW-Empfang im Rahmen der 74. Berlinale – Foyer 02/24
Furiosa: A Mad Max Saga
Start: 23.5.2024
Mit einem Tiger schlafen
Start: 23.5.2024
Bezeugen, was verboten ist
NRW-Kinopremiere: „Green Border“ von Agnieszka Holland mit Vorgespräch
Golda – Israels Eiserne Lady
Start: 30.5.2024
May December
Start: 30.5.2024
Was uns hält
Start: 20.6.2024
Rechtsextreme Terroranschläge
„Einzeltäter Teil 3: Hanau“ im Filmhaus – Foyer 02/24
Führer und Verführer
Start: 11.7.2024
Love Lies Bleeding
Start: 18.7.2024