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Die Zwillinge
Niederlande 2002, Laufzeit: 129 Min.
Regie: Ben Sombogaart
Darsteller: Thekla Reuten, Nadja Uhl, Ellen Vogel, Gudrun Okras, Jeroen Spitzenberger, Roman Knizka, Julia Koopmans, Sina Richardt, Barbara Auer, Margarita Broich, Manfred-Paul Hanig, Janine Horsburgh, Ingo Naujoks, Betty Schuurman, Hans Somers, Jaap Spijkers, Manfred Tornelli

Die Eltern von Anna und Lotte sterben, als die beiden Zwillingsmädchen noch Kinder sind. Zwei verfeindete Pflegefamilien reißen die Geschwister auseinander. Anna wächst ärmlich auf dem Bauernhof eines Onkels auf, während Lotte zu betuchten Pflegeeltern nach Holland kommt. Mit der Machtübernahme der Nazis kommt es zum Konflikt zwischen den Schwestern. Frauenporträt entlang der deutsch-holländischen Geschichte. Wenn ein Romanwälzer, der sich über eine Zeitspanne von annähernd 80 Jahren erstreckt, fürs Kino verfilmt werden soll, kann viel schief gehen. Es müssen Abstriche gemacht, die Geschichte kompakt zusammengefasst werden, ohne dass der Zuschauer den Eindruck bekommt, es würde durch das Leben der Protagonisten gehastet und die Ereignisse lediglich gestreift. Die niederländische Schriftstellerin Tessa de Loo feierte 1997 mit dem Roman "Die Zwillinge? ihren Durchbruch, das Buch stand auch in Deutschland wochenlang auf der Bestsellerliste und wurde mittlerweile in 15 Sprachen übersetzt. In einem solchen Fall wagen sich Filmemacher auch dann nur zu gerne an eine Verfilmung, wenn die Konstellationen in der Vorlage eigentlich eher dagegen sprechen. Zu den bereits erwähnten Problemen kommt bei de Loos Buch noch hinzu, dass die Geschichte in Deutschland und Holland spielt und ein Großteil des Reizes von den Gegensätzen und Gemeinsamkeiten der beiden Sprachen, insbesondere in der Zeit während des Zweiten Weltkrieges, ausgeht. Genau aus dieser Prämisse erwächst hier jedoch die Stärke, denn auf der Leinwand kann man mit Hilfe von Untertiteln beide Sprachen parallel nebeneinander stehen lassen, ohne dass die Bilingualität dabei verloren geht. Ben Sombogaart hält seine Geschichte mit Vorgriffen zusammen, in denen die Schwestern als greise Frauen, nach einem langen Bruch, erneut aufeinander treffen. Er grenzt die Episoden, die in sich verwoben sind, durch unterschiedliche Farbgebung voneinander ab. Dies ist sicherlich ein konventioneller, aber auch ein wirkungsvoller Weg. Die Geschichte selbst bedient gerade zu Anfang auch einige Stereotypen, doch dank einer durchdachten Gesamtkonzeption und des überzeugenden Spiels der aus Niederländern und Deutschen bestehenden Besetzung werden derlei Einwände weitgehend relativiert. Sowohl als Romanverfilmung wie auch als differenziertes Porträt zweier unterschiedlicher Frauenschicksale kann "Die Zwillinge? überzeugen.

(Frank Brenner)

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