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Ässhäk - Geschichte aus der Sahara
Schweiz/ Niederlande/ Deutschland 2003, Laufzeit: 105 Min.
Regie: Ulrike Koch

Ässhäk ist das arabische Wort der Tuareg-Nomaden für Gottesfurcht. Dieser zentrale Begriff der zutiefst gläubigen Wüstenwanderer bestimmt ihr Handeln und Denken in fast allen Belangen. Der Film beobachtet ihr scheinbar ereignisloses Leben über eine Zeitspanne mehrerer Jahre hinweg. Ein intimer Bilderbogen. Es ist erfreulich, dass uns nach all den Meldungen über islamistische Extremisten, deren Terror die christliche Welt seit Jahren in Atem hält und deren plakativer Schrei nach dem Heiligen Krieg die Weltnachrichten bestimmt, Ulrike Kochs Film nun mal wieder vor Augen führt, dass das Leben gläubiger Islamisten viel häufiger von Nächstenliebe, Toleranz und Gewaltfreiheit geleitet wird ? alles Begriffe, die das Wort Ässhäk in seiner Bedeutung mit einschließt. Der Untertitel "Geschichten aus der Sahara? ist eigentlich ein wenig irreführend, da die wenigen, kurzen Geschichten, die der berühmte Geschichtenerzähler El Hadj Ibrahim Tshibrit überwiegend im letzten Teil des Films zum besten gibt, keinesfalls das Erscheinungsbild von Kochs Film dominieren. Richtiger sollte es wohl "Impressionen aus der Sahara? heißen, denn wenn man dem Film etwas vorwerfen kann, dann ist es das nicht immer ganz schlüssige Konzept, mit dem die Regisseurin die einzelnen, allein genommen stets informativen Sequenzen, aneinandergefügt hat. Koch präsentiert uns Einstellungen aus einem Leben, das für in der westlichen Industriegesellschaft aufgewachsene Menschen sicherlich eintönig und ereignislos erscheinen mag. Anders als der Anfang dieses Jahres in unseren Kinos gestartete Dokumentarfilm "Die Geschichte vom weinenden Kamel", der eine stringentere Handlungsentwicklung vorweisen konnte als so mancher Spielfilm, geht es bei Koch hingegen um die Vermittlung einer Lebenseinstellung, die bis hinein in die alltäglichsten Verrichtungen geprägt ist von einem tiefen Respekt vor Gott und der von ihm erschaffenen Welt und seiner Kreaturen. So ist es der Regisseurin mit ihrem Film gelungen, ohne viele Worte einen informativen Einblick in die Lebensgewohnheiten einer uns weitgehend fremden Zivilisation zu gewähren, deren Dasein auf einer einfachen Ebene wesentlich harmonischer verläuft, als es in unserer fortschrittlichen Gesellschaft wohl jemals wieder der Fall sein kann.

(Frank Brenner)

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