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Gruppenbild mit der norwegischen Schauspielerin Liv Ullmann (2. v. l.)
Foto: Frank Brenner

Echt Norwegisch

09. Januar 2012

Setbesuch „Zwei Leben“ mit Liv Ullmann in Bonn – Setbesuch 01/12

Das in den 70er Jahren errichtete Stadthaus Bonn ist eine architektonische Sünde, ein Klotz mit Leichtmetallfassade, den man schon aus der Ferne erblickt. Und doch ist er genau richtig für die Dreharbeiten von Georg Maas’ („NeuFundLand“) neuem Film „Zwei Leben“, welcher derzeit u.a. in diesem Verwaltungssitz entsteht. Die deutsch-norwegische Koproduktion basiert auf einem Romanmanuskript von Hannelore Hippe und ist eine Mischung aus Familiendrama und Spionagethriller. „Zwei Leben“ bringt Fakt und Fiktion zusammen und geht dabei auf die Geschichte zweier deutscher Diktaturen ein, der nationalsozialistischen und derjenigen der Staatssicherheit der DDR. Seit 2003 ist die „Film- und Medienstiftung NRW“ in das Projekt involviert, als es seinerzeit eine erste Drehbuchförderung für den Film genehmigte.

Auch die Norwegerin Liv Ullmann, die die Mutter der von Juliane Köhler gespielten Protagonistin verkörpert, ist seit drei Jahren mit im Boot und war die erste Wahl von Regisseur Georg Maas. Die große Muse von Ingmar Bergman zeigt sich begeistert von der Drehatmosphäre und dem „originellen Stoff, der noch nicht sehr oft in einem Film thematisiert wurde.“ Es geht um das Schicksal der Lebensborn-Kinder, die während des Dritten Reiches von Nationalsozialisten verschleppt und von arischen Familien adoptiert wurden. Man schätzt die Zahl der von Norwegerinnen in Lebensborn-Entbindungsheimen zur Welt gebrachten Kinder auf rund 11.000. Eines davon ist im Film die mittlerweile in Norwegen lebende Katrine (Juliane Köhler), die ihre Vergangenheit in der DDR erfolgreich verdrängt hat. Als nach dem Zusammenbruch des sozialistischen Staates eine Klage gegen Norwegen und Deutschland auf Wiedergutmachung angestrebt wird, holt Katrine ihre Vergangenheit wieder ein. Köhler erläuterte auf der Pressekonferenz im Bonner Stadthaus: „Ich habe vor einem Jahr für die Rolle extra Norwegisch gelernt, weil ich die Sprache besser können wollte als nur für das Aufsagen meiner Texte. Es macht mir auch wahnsinnig Spaß, in einer fremden Sprache zu spielen.“ Darauf erntete sie auch prompt ein großes Kompliment von Liv Ullmann, die Juliane Köhler und ihrem Filmpartner Ken Duken bescheinigte, „echt toll Norwegisch“ zu sprechen.

FRANK BRENNER

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