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Kämpfte regelmäßig mit Bösewichtern und Sexbomben: Eddie Constantine
Foto: Archiv

„Zum Nachtisch: blaue Bohnen“

19. April 2013

Eddie Constantine im Filmforum - Portrait 05/13

Seinen launigen Prügelkrimis à la „Scharfe Schüsse, heiße Küsse“, „Auf Ihr Wohl, Herr Interpol“ und „Zum Nachtisch: blaue Bohnen“ lag bis Mitte der sechziger Jahre halb Europa zu Füßen. Der in Amerika aufgewachsene Eddie Constantine feierte 1954 mit seinem ersten Lemmy-Caution-Film „Im Banne des blonden Satans“ den Durchbruch. Fast zehn Jahre lang liefen seine unzähligen Krimis in den Kinopalästen und zogen dort täglich 1.000 Besucher und mehr an. Für die von der KölnMusik, der Kino Gesellschaft Köln und choices präsentierte Reihe „Der Lieblingsfilm von...“ gräbt Götz Alsmann am 19. Mai Constantines ersten Hit von 1953 noch einmal aus.

Alsmann: „Meine Generation war vielleicht die letzte, die noch so gerade eben das Schwanz-Ende der großen Eddie-Zeit mitbekommen hat. Die letzte, die sich hat begeistern lassen von Eddies Faustkampf-Technik, bei der die Ganoven meist zu Boden gingen, bevor er überhaupt die Faust geballt hatte. Die letzte, die seine Flirt-Kreativität zu imitieren versucht hat („Na, wo brennt's? Darf man löschen?“). Die letzte, die sich noch in Vorstadt-Flohkinos herumdrückte, um als Besucher der Matinee oder der Spätvorstellung seine alten Klopper aus den 50er und frühen 60er Jahren ausgiebig zu studieren. Eddies Filme ließen uns erahnen, was ein Amerikaner ist. Aber auch, was „Paris“ bedeutet oder wie ein anständiges Décolleté auszusehen hatte. „Im Banne…“ lieferte alles, was man sich von einem in Französisch-Marokko spielenden Gangsterfilm erhoffen durfte. Mord, Agenten, Whisky... und natürlich den blonden Satan, dargestellt von Dominique Wilms.“

Constantine, ein überzeugter Whiskytrinker, der in Paris regelmäßig in „Harry’s New York Bar“ weilte, und dem Jean-Luc Godard 1965 mit „Alphaville – Lemmy Caution gegen Alpha 60“ ein irritierend schönes Denkmal setzte, verbrachte seinen Lebensabend bis zu seinem Tod am 25. Februar 1993 in Wiesbaden und wurde zuletzt sowohl von Unterhaltungs- als auch Autorenfilmern verehrt. Am 29. Oktober 2013 wäre er 100 Jahre alt geworden. Bei Godard meinte er dann auch lässig: „Ja, ich habe Angst vor dem Tod. Aber für einen kleinen Geheimagenten gehört auch das zu den Alltäglichkeiten des Lebens. Wie der Whisky.“

Im Banne des blonden Satans“: So. 19.5. um 15 Uhr im Filmforum

Jules Lux

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