Im Zentrum des Kölner Festivalherbstes steht der Zusammenschluss mehrerer kleinerer Festivals unter dem Etikett CineCologne. Unter ihnen ist auch das Kurzfilmfestival Unlimited, das in diesem Jahr zum achten Mal stattfindet. Nach der gelungenen Übernahme durch die neue Festivalleitung im letzten Jahr zeigt sich das Unlimited Kurzfilmfestival wieder mit einem spannenden und vielseitigen Programm. Gezeigt werden in fünf Wettbewerbsprogrammen neue deutsche Kurzfilme aus allen Genres. Auffällig sind die vielen internationalen Koproduktionen und die im Ausland gedrehten Beiträge. Die Internationalisierung des deutschen Kurzfilms schreitet voran. Dazu gibt es Sonderprogramme: So wird mit einer Reihe früher Filme dem Dokumentarfilmer Harun Farocki gedacht. Der bedeutende im Sommer gestorbene Filmemacher, der auch durch seine langjährige Zusammenarbeit mit Christian Petzold bis zuletzt präsent war, begann unter dem Einfluss von Vorbild Jean-Luc Godard und der Studentenbewegung Ende der 60er Jahre, Filme mit kritischem Bewusstsein auch für eigene ästhetische Entscheidungen zu realisieren. Im Länderfokus wird in Kooperation mit dem London Short Film Festival der Blick auf die britische Kurzfilmlandschaft geworfen: Zum einen werden Preisträger präsentiert, zum anderen gibt es das thematische Programm „The Gothique and the Grotesque“. Die aktuellen Tendenzen der Remixkultur werden in dem Programm „New Aesthetics“ vorgestellt. Durch die Allgegenwärtigkeit des Rohmaterials finden Mix, Remix, Collage und andere Formen der Aneignung von Fremdmaterial zu neuer Blüte. Ein Programm zum Thema Fahrrad ist als Fahrradtour quer durch die Stadt geplant. Schließlich zeigt die Reihe „Best of Festivals“ die Preisträger internationaler Festivals wie SXSW, Berlinale und Cannes in Köln.
SoundTrack Cologne ist ein Fachkongress zum Thema Filmmusik, der Vorträge, Workshops, Konzerte, Screenings und eine Preisverleihung verbindet. Dem Kongress ist das Publikumsfestival See the Sound mit musikalischen Spielfilmen, Musik-Dokus und Konzertfilmen angeschlossen. Dort sind Kinofilme der letzten Saison, aber auch hierzulande nicht gezeigte Produktionen zu sehen. So bringt das Festival auch den in Köln noch nicht gezeigten Björk-Konzertfilm „Biophilia Live“ zur Aufführung. Die Bonner Videonale für Videokunst feierte im Frühling 30-jähriges Jubiläum. Recht jung ist das herbstliche Zwischenspiel Videonale.scope. Hier werden in diesem Jahr Werkschauen mit Filmen von Chantal Akerman und Rainer Komers gezeigt.
Die siebte Ausgabe von Exposed, dem Filmfestival für Debütfilme, zeigt die Anfänge junger Talente. In diesem Jahr sind u.a. zwei Filme der Lass Brothers zu sehen. Jakob Lass sorgte im Sommer mit seinem Low Budget Film „Love Steaks“ für Furore.
Das mit 25 Jahren dienstälteste Festival des Zusammenschlusses ist das Kinderfilmfestival Cinepänz. Zehn Premieren und 35 weitere Filme werden in 130 Aufführungen zu sehen sein. Ein liebevoll gestaltetes Rahmenprogramm fördert die Filmbildung des cineastischen Nachwuchses. Am 30.11. gibt es mit zwei Musikfilmen zu Pulp und Fela Kuti noch ein CineCologne-Nachklapp. See the Sound zeigt die Filme im Rahmen des Musikfestivals Week-End Fest.
CineCologne 2014 | 19.11.-26.11. | www.cinecologne.de
19.-23.11.: Kurzfilmfestival „Unlimited“ I www.unlimited-festival.de
choices verleiht bei unlimited innerhalb des Wettbewerbprogramms den Publikumspreis.
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