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Rückkopplungen zwischen Studenten und Dozenten: „Ich, Ringo und das Tor zur Welt“
Foto: NDR 2010

Offenheit als Prinzip

27. Oktober 2010

Die Kunsthochschule für Medien zeigt sich auch nach 20 Jahren sehr lebendig – Kino.Köln 11/10

Als die Kunsthochschule für Medien (KHM) im Jahr 1990 gegründet wurde, wusste kaum jemand, wohin die Reise gehen würde. Wahrscheinlich nicht einmal die Initiatoren. Das sollte man nicht als Manko und mangelnde Konzeption verstehen – heute ist das klarer als damals. Denn die Offenheit ist seit Anbeginn ein grundlegendes Prinzip der KHM. „Audiovisuelle Medien“ hieß der erste Studiengang, mit dem die KHM vor zwanzig Jahren startete. Damals wie heute ist das ein sehr weiter Begriff für Mediengestaltung aller Art, und genau um diese Weite geht es.
So, wie sich die Hochschule in dem Carré um den Filzengraben langsam immer weiter ausbreitete – in kleinen Bürogebäuden, einzelnen Etagen und gar Räumen inmitten herkömmlicher Wohnarchitektur, so entfaltete und verästelte sich nach und nach das Lehrangebot an der Hochschule. An hochkarätigen Dozenten mangelte es der Schule dabei nie. Renommierte KünstlerInnen, RegisseurInnen und TheoretikerInnen geben sich hier die Klinke in die Hand. Als nach ein paar Jahren die Stadtverwaltung die Idee hatte, die KHM in das in den 90er Jahren neu entstandene Mediengelände am Butzweilerhof in Ossendorf umzusiedeln, scheiterte der Plan am Widerstand der Hochschule – sowohl der Studenten als auch der Dozenten. Man wollte im Herzen der Stadt bleiben, und nicht im luftleeren Raum am Stadtrand isoliert von den urbanen Entwicklungen sein. Auch wenn die Entscheidung für den Autoren dieser Zeilen die Wohnungskündigung zur Folge hatte – das Haus am Filzengraben 2 und damit die Wohnung über der Glaserei Moog musste einem Neubau für die KHM weichen – so war es natürlich die richtige Entscheidung. Die KHM in einem sterilen Gewerbegebiet – das funktioniert nicht.
So fand auch der Festakt zum 20. Jahrestag der Hochschulgründung in der Aula im Herzen Kölns statt. Am 15. Oktober wurde gleich noch einmal zurückgeblickt, als ein langjähriger Wegbegleiter der KHM verabschiedet wurde. Der einflussreiche Fernsehredakteur Horst Königstein war von 1991 bis 2010 Dozent an der Medienhochschule und ist Thema des Doku-Dramas „Ich, Ringo und das Tor zur Welt“ der ehemaligen KHM-Studenten Jan Bonny („Gegenüber“) und Oliver Schwabe („Egoshooter“, „Zarte Parasiten“), das abends in der Aula im Rahmen der Reihe „Best of KHM … Movies“ zu sehen war. Die Reihe „Best of … Movies“ wird bis Mitte Januar fortgesetzt. Derweil gehen am 10. November die vielfältigen Aktivitäten der KHM mit der 13. Preisverleihung von „kurzundschön“ im Cinenova weiter. „kurzundschön“ ist der internationale Nachwuchswettbewerb für Werbespots, Motion Design und Kurzfilm, bei dem erstmals auch der mit 1.000 Euro dotierte „choices-Preis“ verliehen wird. In der Jury sitzen der Kölner Filmkritiker Daniel Kothenschulte und der choices Projektleiter Rüdiger Schmidt-Sodingen. Nach wie vor – das zeigen all die aktuellen Präsentationen der Studenten und die zurückliegenden Erfolge ehemaliger Studenten, die bis zur Oscarverleihung reichen – ist die KHM ein umtriebiges und experimentierfreudiges Umfeld für den Mediennachwuchs.



CHRISTIAN MEYER

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