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Machen surreale Cumbia – die Meridian Brothers
Foto: Lorenza Vargas

Gibt's die noch?

25. Juni 2015

Nicht totzukriegen: Musiklegenden auf der Bühne – Unterhaltungsmusik 07/15

Vom 3. bis 5. Juli feiert das Summerjam am Fühlinger See sein 30-jähriges Jubiläum. Bei dem Spektakel teilen sich Wyclef Jean, Damian Marley, Cro, Patrice, Samy Deluxe, Antilopen Gang, Steel Pulse und viele andere die Bühne. Auf der Wiese davor und am See sollte sich unschwer sommerliche Partystimmung breitmachen. Open Air geht natürlich auch viel kleiner. Und so hat das King Georg ein Sommer Open Air mit genau zwei Acts zusammengestellt, und netterweise ist der Eintritt frei: Der Finne Jaakko Eino Kalevi macht Psychedelic-Pop mit Weichzeichner-Filter und deutlichen 80er Jahre-Reminiszenzen. Bei den Meridian Brothers hakt es hingegen deutlich im Getriebe: die höllisch gute kolumbianische Avantgarde-Band spielt Cumbia, ist aber ähnlich vom Surrealismus infiziert wie beispielsweise die Residents. Die Veranstaltung ist nicht in Köln, sondern in Essen – im Pact in der Zeche Zollverein. Für nur 5 Euro gibt es aber einen Platz im Bus vom King Georg zum Pact und zurück. Tickets für den Bus gibt es im King Georg oder den Plattenläden Parallel und Underdog (4.7., 20 Uhr, Pact in der Zeche Zollverein, Essen). Noch ein ungewöhnliches Sommerevent aus dem Hause King Georg: Unter dem Banner King Ludwig spielen Von Spar zur Finissage der Sigmar-Polke-Ausstellung. Jeder der Sparer hat sich ein Bild des Künstlers für eine Vertonung ausgesucht. Ein im Wortsinn einmaliges Konzert (5.7., 18 Uhr, Filmforum im Museum Ludwig).

Alte Helden, immer noch am Werk: Die Grindcore-Legende Napalm Death gibt es nun auch schon – wenn man ab dem ersten Album rechnet – fast 30 Jahre. Grunz, Knüppel, Dresch – die Gleichung macht nach wie vor Spaß. Vor dem Konzert zur Einstimmung unbedingt kurz Jim Carreys Napalm Death-Parodie auf YouTube gucken (5.7., 19.30 Uhr, Underground). Die Oberkiffer Cypress Hill durften in den 90er Jahren in keinem studentischen CD-Regal fehlen. Neben Gras brachten sie auch Latin Hip-Hop in den Mainstream, ohne von ihrer musikalischen Agenda abzuweichen. Rapper B-Real, Sen Dog und DJ Muggs haben nach ihren großen Erfolgen nicht viel an musikalischen Veränderungen gearbeitet – aber das kann man ja auch Sich-treu-bleiben nennen (13.7., 18.30 Uhr, Palladium). Dass es die Fleshtones auch noch gibt – wer hätte das gedacht? Anfang der 80er Jahre haben sie mit Punk und New Wave im Rücken den Garage-Rock der 60er Jahre und Rockabilly der 50er Jahre gefeiert. Alben wie „Hexbreaker“ waren gefüllt mit energetischen Hits. Die Gründungsmitglieder Peter Zaremba und Keith Streng mischen nun schon seit fast vierzig Jahren ihren wilden Cocktail und sind nach wie vor eine begnadete Liveband (13.7., 20 Uhr, Sonic Ballroom).

Das Kölner Hip-Hop-Duo Retrogott & Hulk Hodn hat sich die Berliner MC Bomber & Shacke One eingeladen, um zusammen mit den Hip-Hop-Legenden Kool Keith & KutMasta Kurt zu feiern. Kool Keith hat schon in den mittleren 80ern mit den Ultramagnetic MCs gerappt, seit zwanzig Jahren ist er nun auch mit einem elektroideren Sound unterwegs und pflegt sein schlüpfriges Image (18.7., 19 Uhr, Gloria). Die Kumbia Queers sind – das legt der Name nahe – eine queere Cumbia Band. Die sechs argentinischen Musikerinnen, die vom Punk kommen, legen nicht nur auf billige Synthie-Sounds wert, sondern pflegen auch ein merkwürdig verschlepptes Tempo, das ihren Stücken eine leicht hypnotische Stimmung verleiht. Auf ihrem aktuellen vierten Album verzichten sie komplett auf Coverversionen und spielen nur noch Eigenkompositionen. Als Support kommt die argentinische Rapperin Sara Hebe mit ihrem Produzenten Ramiro Jota (24.7., 19.30 Uhr, Gebäude 9).

CHRISTIAN MEYER

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