Nach der Firmenübernahme ist Hans (Justus von Dohnányi) entbehrlich. Stattdessen sitzt er nun zu Hause bei Frau (Juliane Köhler) und Teenie-Tochter (Ricarda Viola Zimmerer), die sich auch nicht wirklich für ihn interessieren. Und dann steht ein herrenloser Hund vor der Tür. Endlich ein bester Freund? Ja, aber bloß Mamas. Tja. Und dann klopft ein Fremder (wieder mal großartig: Georg Friedrich) an und will Hans helfen. Sebastian Sterns schwarze Tragikomödie „Der Hund begraben“ (bambi Düsseldorf) spielt mit der Angst, ersetzbar zu sein, und entlarvt dabei die spießbürgerlichen, in Langeweile endenden Träume des Berufs- und Familienlebens. Eine saukomische, deftige Satire über das Scheitern draußen in den Eigenheimsiedlungen.
Zur Erinnerung: 2 Jungs, ein Haschischhandel, getarnt als Pizzaladen. Nun ein Wiedersehen nach 16 Jahren. Man ahnt Übles. Doch Moritz Bleibtreu und Lucas Gregorowicz nehmen in „Lommbock“ (Cinedom, Cinenova, Cineplex, UCI) ihre Rollen als Kai und Stefan mit Leichtigkeit wieder auf. Lange Nonsense-Dialoge über die Entwicklung der Menschheit (stammt von Aliens ab), über die Qualität des Marihuanas (das polnische, gar finnische Sprachtalente auslöst), über die Zukunft. Die will Stefan in Dubai umsetzen, mit Hilfe einer reichen, klugen, schönen, sogar netten Ehefrau. Er muss nur noch aus dem heimatlichen Würzburg die Papiere für die Hochzeit holen. Dass alles anders kommt, ist klar. Aber wie, ist dann doch erstaunlich und lustig. Christian Zübert legt mit Buch und Regie eine herrliche Weiterführung von „Lammbock“ hin.
Mitten in der Nacht wird Catherines (Sandrine Bonnaire) 17-jährige Tochter verhaftet: Sonia (Noémie Merlant) hat sich dem Dschihad angeschlossen und einen Terroranschlag geplant. Auch Sylvie (Clotilde Courau) ahnt nicht, dass ihre stille Mélanie (Naomi Amarger) über Handychat von einem IS-Anwerber indoktriniert wird und bald als dessen Braut nach Syrien reisen will. In klug verschachtelten Episoden puzzelt die Französin Mention-Schaar („Die Schüler der Madame Anne“) in „Der Himmel wird warten“ (Cinenova, OFF Broadway, OmU in der Filmpalette) die islamistische Gehirnwäsche zweier Teenies zusammen. Während die Szenen, in denen Sonia und Mélanie schrittweise zu Niqab tragenden Fanatikerinnen mutieren, oft am Klischee leiden, sind es die Gespräche betroffener Familien mit der in Frankreich prominenten Entradikalisierungs-Arbeiterin Dounia Bouzar, die am tiefsten verstören.
Außerdem neu in den Kinos: Robert Schabus' Bauernhof-Doku „Bauer unser“ (Turistarama), Nicolas Wadimoffs Porträt „Jean Ziegler - Der Optimismus der Willens“ (Odeon), Daniel Espinosas Sci-Fi-Abenteuer „Life“ (Cinedom, Cineplex, UCI, OV im Metropolis), Greg Mottolas Agentenkomödie „Die Jones - Spione von nebenan“ (Cinedom, UCI), Dean Israelites Teenie-Comic-Abenteuer „Power Rangers“ (Cinedom, Cineplex, UCI) und Phil Claydons Horrortrip „Within“ (Cinedom, UCI).
Überraschungspaket
Noise Signal Silence: Medienkunstfestival am Samstag – Kunst 04/18
Die Druckstellen der Ideale
Premieren im Mai im Theater in Köln und Bonn – Prolog 04/18
Frühstück mit Eminem
Alex Da Corte und Walter Price im Kölnischen Kunstverein – Kunst 04/18
Mittelmeerblues
Die Filmstarts der Woche
Theaterfestival für junges Publikum
Westwind 2018 in der Comedia – das Besondere 04/18
Am Anfang ist der Faden
Sabine Hack in der Kulturkirche Ost – Kunst 04/18
Der Zorro der Nachbarschaft
„Supergutman“ im Theater Bonn – Theater am Rhein 04/18
Zugehört
Philine Velhagen inszeniert „I am your private dancer“ im Freien Werkstatt Theater – Auftritt 04/18
Die Sprengkraft der Oper
„Die Soldaten“ von Bernd Alois Zimmermann – Opernzeit 04/18
Reise durch ein ganzes Leben
Pressekonferenz von Marina Abramovićs „The Cleaner“ in Bonn – Kunst 04/18
Prächtige Theatermaschine
In der Comedia schlägt das kulturelle Herz des Kölner Südens – Kulturporträt 04/18
„Verkrachte Existenzen sind mir sympathisch“
Sebastian Kreyer inszeniert „Zur schönen Aussicht“ in Bonn – Premiere 04/18
Von außen und von innen
Diversität und ihre Repräsentanz beim Internationalen Frauenfilmfestival – Festival 04/18
Kleines Revoluzzer-Bienchen
Sartres „Die schmutzigen Hände“ am Theater Bonn – Theater am Rhein 04/18
Netzwerke und Kollektive
Wie sieht die Dokumentar-Film-Kultur der Zukunft aus?
Liest du noch oder guckst du schon?
Navid Kermani, Ulrich Peltzer und Isabel Pfeiffer-Poensgen diskutierten an der KHM – Literatur 04/18
Besonderes Jubiläum
Festival Acht Brücken findet zum achten Mal statt – Klassik am Rhein 04/18
Kunst macht Gestalt
Peter Behrens im Museum für Angewandte Kunst – das Besondere 04/18
Fernsehen der Zukunft
Verleihung der Adolf-Grimme-Preise 2018 in Marl – Foyer 04/18
„Keine Angst vor Abos!“
Jutta Unger über die Besucherorganisation Freie Volksbühne e.V. – Interview 04/18
Kunst für schmale Budgets
Parallel und schick – die Kölner Liste – Kunstwandel 04/18
Mahnmal der Schande
Verpfuschtes Gedenken an NSU-Opfer – Theaterleben 04/18
Vom Lesekreis zum Social Girlfriend
„Freundinnen“ im Bonner Frauenmuseum – Kunst 04/18
Zukunft des Kinos
ifs-Begegnung „Film und Kunst nach dem Kino“ im Filmforum – Foyer 04/18
Zwischen Herz und Verstand
Ruth Klüger bietet direkten Zugang zur die Welt der Lyrik – Textwelten 04/18